Montag, 26. Dezember 2016

Frohe Weihnachten

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2017 wünschen wir allen Interessenten, Mitgliedern und Sponsoren.

Ihr Martin Schreck

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Ich ein AGG Hopper ?

Nachdem ich (63 Jahre jung / Betriebswirt) mir vom zweiten Arbeitgeber eine knallharte diskrimierende Behandlung gefallen lassen musste begann ich mich erstmalig für das Arbeitsrecht zu interessieren.

Und ja, ich habe Klage eingereicht.

Was passierte ?

Der AG bzw. seine Rechtsverdreher argumentierten sofort mit der Theorie, daß ich ja wohl ein AGG Hopper sei.

Also brachte mich die erste Klage am zuständigen AG sofort in den Verdacht mich rechtsmissbräuchlich beworben zu haben.

Ergebnis:

1750 EURO Vergleichssumme !

Für die Suchmaschinen:
Arbeitsrecht, AGG Hopper, Agg-Hopping. Betrug, Advokat, Rechtsverdreher

Sonntag, 3. Januar 2016

Joghurt für die Seele

Auch der Darm hat eben „Charme“, um auf das vielbeachtete Buch ( „Darm mit Charme“) der Medizinerin Giulia Enders anzuspielen. Was dem Darm Charme verleiht, das so genannte Mikrobiom, ist seit einiger Zeit eine Art „Mode-Thema“. Das spricht jedoch nicht gegen die Annahme, dass das Mikrobiom für unsere Gesundheit eine große Rolle spielt. Das Spektrum der Krankheiten, an deren Genese die Darmflora möglicherweise beteiligt ist, reicht von Adipositas und Diabetes mellitus über rheumatische Erkrankungen bis hin zu neurologischen und psychischen Krankheiten wie Multiple Sklerose, Morbus Alzheimer, Depressionen, Angststörungen und Autismus. Die Vorstellung, dass der Darm so etwas wie die Quelle geistigen und seelischen Wohlbefindens (und des Gegenteils) sei, ist übrigens nicht neu, „sondern tief verwurzelt in Volksheilkunde und traditioneller Medizin“, so die Historikerin Dr. Eva-Maria Schnurr in einem„Spiegel-Beitrag“.
Überwiegend Tierversuche
Lange Zeit sind Wissenschaftler den postulierten Zusammenhängen zwischen Darmflora und neurologischen oder psychischen Erkrankungen überwiegend mit Skepsis begegnet; doch mittlerweile gibt es immer mehr Befunde, vor allem tierexperimentelle, die die Annahme stützen, dass es eine „Darm-Hirn-Connection“ gibt, bei der der Darm mehr ist als ein „Befehlsempfänger. So haben japanische Forscher etwa festgestellt, dass keimfreie Mäuse verstärkt auf Stress reagieren und die Gabe von Bifidobacterium infantis die abnorme Stress-Reaktion normalisiert. In einer weiteren Untersuchung fiel auf, dass Mäuse mit „autistischen Verhaltensweisen“ vergleichsweise wenig Bacteroides-fragilis-Keime im Darm hatten. Nach Fütterung mit solchen Keimen gefüttert, nahmen die Symptome ab. Tierversuche haben auch Erkenntnisse dazu geliefert, wie die Darmflora mit dem Hirn „kommuniziert“ und es beeinflusst: So produzieren manche Darm-Bakterien Neurotransmitter wie GABA, Dopamin und Serotonin. Eine Voraussetzung ist ein intakter Nervus vagus. Darüber hinaus fanden Forscher bei den „autistischen“ Mäusen erhöhte Blutspiegel eines bakteriellen Metaboliten (4-Ethylphenylsulphat). Wurde dieser Metabolit normalen Mäusen injiziert, zeigten auch diese Tiere „autistische Symptome“.  Ein weiteres Resultat von Tierversuchen: Die Darmflora beeinflusst die Neurogenese im Hippokampus, einer wichtigen Schaltstation des limbischen Systems. 
Auch klinische Studien stützen die Hypothese
Inzwischen liegen auch Ergebnisse von Studien mit Menschen vor. Solche Studien sind selbstverständlich erforderlich. Denn Ziel ist schließlich, neue Therapien gegen Erkrankungen wie Depression, Angststörungen und Autismus zu entwickeln. Einen Terminus technicus für „Psychopharmaka" auf der Basis lebender Organismen gibt es auch schon: als Psychobiotikawurden sie vor wenigen Jahren von den Wissenschaftlern und Professoren John F. Cryan und Timothy G. Dinan bezeichnet ( „Biological Psychiatry"). 
Dinan und sein Team haben zum Beispiel im Stuhl von depressiven Patienten eine verminderte Zahl von Keimen gefunden, die Buttersäure produzieren. Dieser Befund ist laut Dinan insofern interessant, weil es Hinweise auf antidepressive Wirkungen von Natrium-Buttersäure gebe. In fMRT-Untersuchungen konnten kalifornische Wissenschaftler um Professor Emeran Mayer und Professorin Kirsten Tillisch bei gesunden Frauen zeigen, dass der Konsum eines probiotischen Joghurts die Aktivität jener Gehirnareale moduliert, die Emotionen verarbeiten („Gastroenterology“). Ein weiter bei Menschen erhobener Befund: Stress, Infektionen und Antibiotika-Therapien während einer Schwangerschaft können die Entwicklung des Nervensystems beeinflussen und möglicherweise so psychische Erkrankungen im späteren Leben fördern („Trends in Molecular Medicine“). Dinan und seine Mitarbeiter gehen daher der Frage nach, ob  eine Kaiserschnitt-Entbindung langfristig die geistige Gesundheit des Kindes beeinflusst. Und bei Patienten mit Reizdarm-Syndrom sowie Depressionen wird in einer ebenfalls noch laufenden Studie untersucht, ob eine probiotische Therapie mit Bifidobakterien die Symptome der Depression lindert. 
Charme: gut, aber nicht genug
Trotz des „Booms“ an vor allem tierexperimentellen, aber auch zunehmend klinischen Daten: Es gibt, darüber sind sich die beteiligten Forscher im Großen und Ganzen einig, noch mehr Fragen als Antworten. Die Forschung zur Darm-Hirn-Connection stehe noch am Anfang, betonen Cyran und Dinan. Insbesondere tierexperimentelle Befunde müssen mit Vorsicht interpretiert werden. Denn Mäuse können trotz identischer genetischer Herkunft eine unterschiedliche Darmflora haben, wenn mit ihnen in verschiedenen Labors experimentiert wird. „Wir sind mit gutem Grund sehr zögerlich, Mausversuche auf den Menschen zu übertragen“, so der Tübinger Wissenschaftler Professor Paul Enck im „Spiegel-Beitrag“. Man könne die Mäuse als Modell benutzen, um Hypothesen zu bilden - aber die müsse man am Menschen testen, und das werde Jahre dauern. Obgleich die Vorstellung reizvoll oder charmant sein mag, in Zukunft zum Beispiel mit einem  psychotropen Joghurt psychisch Kranken helfen zu können: Wissenschaftliche Skepsis bleibt selbstverständlich geboten. Charme alleine reicht nicht. Allerdings: Viele großen Dinge beginnen damit, dass jemand sie sich vorstellt.